Anhydrit (CaSO4) ist wie Gips (CaSO4 · H2O) ein Calciumsulfatgestein.

Calciumsulfat kann in unterschiedlichen Hydratstufen vorliegen.

Anhydrit ist die kristallwasserfreie Form des Gips.

Sulfatgesteine entstehen in Meeresbecken und Binnenseen.

Die als Gipsschlamm abgelagerten Sedimente verfestigten sich zu Gipsstein. Durch zunehmende Überdeckung mit anderen Gesteinen wandeln sich die Gipssteine durch Entwässerung in Anhydritsteine um.

Der Vorgang der Entwässerung ist reversibel, durch Hydratation entsteht aus Anhydrit wieder Gipsstein.

Die wichtigste technisch nutzbare Eigenschaft der Sulfatgesteine ist die Abgabe des Kristallwassers beim Erhitzen.

Bei unterschiedlichen Brenntemperaturen bilden sich die Varianten des Anhydrits A II-s (schwerlöslich), A II-u (unlöslich) und A II-E (Estrichgips).

Bei Brenntemperaturen von > 1180 °C entsteht Anhydrit I, der bei Unterschreitung dieser Temperatur sofort zur Hydratation neigt und wieder in Anhydrit II übergeht.

Gips ist unter normalen Temperatur-, Druck- und Feuchtigkeitsverhältnissen stabil. Alle anderen Phasen im System CaSO4 – H2O hydratisieren unter normalen Bedingungen langsam zu Gips. Oberhalb 40 °C bis 1.180 °C ist Anhydrit II der stabile Festkörper. Anhydrit I ist nur bei Temperaturen von > 1.180 °C stabil.